PFARRBRIEF Nr. 04/2022 vom 01. Mai bis 29. Mai 2022

Liebe Freunde,
der Wonnemonat Mai ist da. Der Begriff „Wonne“ ist Synonym, aber auch Steigerung zu „Freude“. Zu beidem bietet der Frühling allemal Anlass. Zu sehen, wie die Natur zum Leben erwacht, wie die Obstbäume und die ersten Blumen blühen, wie die Vögel immer fröhlicher zwitschern, zu spüren wie die Sonnenstrahlen unsere Gesichter sanft streifen, das alles freut uns und beeinflusst unser Gemüt.
Gott sei Dank, dass die Natur uns dieses Jahr nicht enttäuscht im Gegensatz zu den Menschen, die für den sinnlosen und unbarmherzigen Krieg in der Ukraine die Verantwortung tragen. Ich kenne mich in der Politik nicht aus und will hier keine abgedroschene Floskel vorbringen, sondern möchte meine große Trauer, Sprachlosigkeit, Hilflosigkeit und mein Unverständnis gegen den Krieg, den Terror und den Tod unserer ukrainischen Schwestern und Brüder zum Ausdruck bringen. Warum müssen diese unschuldigen Menschen sterben? Warum macht ein Mensch, der – „angeblich die Krone der Schöpfung“ – ist, anderen Menschen das Leben zur Hölle? Warum gibt es diese Kriege in Syrien, Afghanistan, Jemen, im Nahen Osten? Wo ist in all dem Gott? Wie man selbst merkt, die Fragen vermehren sich, aber es ist keine befriedigende Antwort ist in Sicht. Ich kenne auch keine gute Antwort auf diese Fragen und viele Zweifel plagen mich selbst. Doch ich glaube und will fest daran glauben, dass Gott selbst die einzige vernünftige Beantwortung auf das alle Bösen der Welt ist. Ich glaube, dass diese Menschen in der Ukraine und überall dort wo Krieg herrscht, mit Jesus ihr Kreuz tragen. Auch mit ihm sterben sie, aber in ihrem Sterben sind sie nicht alleine, weil Gott sich im Tod nicht von uns Menschen entfernt. Gott geht den Weg des Leidens und des Todes mit. Und er selbst in seinem Sohn das Leid und den Tod überwunden hat.
Vielleicht ist diese Erklärung im ersten Moment nicht einfach zu begreifen, aber dieses Wissen, dass das Dunkel des Bösen einmal auch Ende hat und durch das Licht des Ostergeschehens erhellt wird, kann uns Hoffnung schenken. So wie die Natur im Winter scheinbar tot ist, aber im Frühling erwacht zum Leben, so muss auch der Friede und die Liebe unter den Menschen letztendlich kommen, denn ohne das kann man nicht überleben. Gott schütze alle Opfer der Kriege und bekehre die Täter. Möge die Gottesmutter, die wir im Wonnemonat Mai verehren und mit ihr beten, der ganzen Menschheit als Hilfe und Unterstützung stehen.
Ihr Pfarrer Nowak